Effekte

für Menschen und Ökonomie

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Bau der Anlage

Der Flächeneigentümer kann bei Nutzung als PV-Fläche eine deutlich höhere Pacht erzielen als bei der landwirtschaftlichen Nutzung.
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Betrieb der Anlage

Beim Betrieb der Anlage gibt es im Wesentlichen vier Gruppen, die direkt von der Anlage profitieren können
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Indirekte Effekte

Neben den direkten Einnahmen durch Pacht, Gewerbesteuer und Abgaben oder Dividende gibt es weitere indirekte Effekte.
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Gemeinde

Die Gemeinde profitiert unter Umständen von zwei direkten Einnahmemöglichkeiten: Gewerbesteuer und Konzessionsabgabe.

Bau der Anlage

Beim Bau der Anlage werden mehrere Millionen Euro investiert. Ein Teil der Wertschöpfung wird in der Region bleiben, zum Beispiel bei Bauunternehmen oder Elektrikern.

Einiges davon geht aber auch an Produzenten in anderen Ländern; in Deutschland gibt es zum Beispiel so gut wie keine wettbewerbsfähige Panelproduktion mehr, sodass Panels auf dem Weltmarkt gekauft werden müssen. 

Betrieb der Anlage

Beim Betrieb der Anlage gibt es im Wesentlichen vier Gruppen, die direkt von der Anlage profitieren können:

  1. Anlageneigentümer/Investoren: Dividende

  2. Gemeinde: Steuereinnahmen und weitere Abgaben

  3. Flächeneigentümer: höhere Pacht

  4. Arbeitskräfte und Unternehmen: laufender Unterhalt, und Reparaturen

Anlageneigentümer

Die Eigentümer der PV-Anlage profitieren durch die Verzinsung ihres eingebrachten Kapitals. Wer Eigentümer ist oder werden kann, entscheiden die Projektinitiatoren. Sie legen fest, welche Anteile des notwendigen Kapitals durch Fremdfinanzierung (zum Beispiel Bankkredite) und Eigenkapital gedeckt werden sollen und wie das Eigenkapital aufgebracht werden kann.

Bürgerinnen und Bürger

Bürgerbeteiligung meint, den Einwohnerinnen und Einwohnern der Gemeinde Wittmoldt die Möglichkeit zu geben, sich auch finanziell an der PV-Anlage zu beteiligen und dafür eine Dividende zu erhalten.

Wie genau eine solche Bürgerbeteiligung aussehen kann, steht noch nicht fest. Es gibt verschiedene Modelle (zum Beispiel die Beteiligung von einzelnen Personen, von Genossenschaften oder Vereinen), und die Wahl des passenden Modells hängt von der konkreten Gestaltung der Anlage, aber auch vom Interesse an einer Beteiligung ab. 

Gemeinde

Die Gemeinde profitiert unter Umständen von zwei direkten Einnahmemöglichkeiten: Gewerbesteuer und Konzessionsabgabe. Die Gewerbesteuer ist gesetzlich festgelegt (GewStG). Es ist klar geregelt, dass alle Gewerbebetriebe Gewerbesteuer an die Gemeinde zahlen, in der sie ihren Sitz haben (von dieser Verpflichtung gibt es eine Menge Ausnahmen – im Gesetz sind 32 aufgezählt – und Landwirte zahlen ohnehin keine Gewerbesteuer, weil sie nicht als Gewerbetrieb definiert werden). Die Gewerbesteuer wird auf den Gewerbertrag erhoben, das ist im Grunde der Gewinn des Unternehmers. Der Messbetrag beträgt 3,5% des Gewerbeertrages, multipliziert mit dem Hebesatz, der von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich ist. In Wittmoldt beträgt er 380% (Haushaltssatzung 2022). Die Gewerbesteuer beträgt also in Wittmoldt insgesamt 13,3% des jährlichen Gewerbeertrages.

Konzessionsabgaben sind hingegen für PV-Freiflächenanlagen nicht gesetzlich geregelt, sondern können zwischen Unternehmen und Gemeinde vereinbart werden.

Die Gemeinde profitiert aber nicht nur direkt über Gewerbsteuer und Abgaben, sondern auch indirekt, z. B. über den Gemeindeanteil an der Einkommensteuer, die von den in der Gemeinde ansässigen Personen gezahlt wird. Je höher die Einkommensteuer, desto höher auch die Einnahmen der Gemeinde.

Flächeneigentümer

Der Flächeneigentümer kann bei Nutzung als PV-Fläche eine deutlich höhere Pacht erzielen als bei der landwirtschaftlichen Nutzung. Dafür muss sich der Flächeneigentümer auf 30 Jahre auf eine Nutzungsart festlegen.

Arbeitskräfte und Unternehmen

Die PV-Anlage benötigt Arbeitskräfte für die Sicherstellung des Betriebs sowie für Reparaturen und Instandhaltungen und generiert damit auch in der Betriebsphase Einkommen.

Gleichzeitig fallen Tätigkeiten weg, wenn die Ackerfläche nicht mehr für die Lebensmittelproduktion genutzt wird. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Landwirtschaft immer produktiver wird. Die Zahl der benötigten Arbeitskräfte je Hektar ging von 2010 bis 2020 um 15 % zurück (von 6,6 auf 5,6 Arbeitskräfte je 100 ha, also von 0,066 auf 0,056 je ha, Quelle: Destatis). Je Hektar wird also weniger als ein Zehntel einer Vollzeitkraft benötigt. Für eine Fläche von 45 ha sind es 2,5 Arbeitskräfte, vor zehn Jahren waren es noch fast 3,0 Vollzeitarbeitskräfte.

Das Lohnniveau in der Landwirtschaft ist ausgesprochen niedrig. Nach dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit beträgt das mittlere Einkommen für Landwirte in Schleswig-Holstein nur 2.433 € (zum Vergleich. Altenpfleger 2.938, Bauelektriker 3.132  €, Quelle: Bundesagentur für Arbeit). Außerdem ist die Arbeit in der Landwirtschaft stark saisonal geprägt. 

Indirekte Effekte

Neben diesen direkten Einnahmen durch Pacht, Gewerbesteuer und Abgaben oder Dividende gibt es, wie in jedem regionalen Wirtschaftskreislauf, indirekte Effekte und weitere Multiplikator- und Induktionseffekte, die die direkten Effekte langfristig um ein Vielfaches übertreffen. Indirekte Effekte entstehen dadurch, dass das direkte Einkommen weiteren Konsum nach sich ziehen kann: Die Gemeinde kauft neue Spielgeräte, der Flächeneigentümer investiert in den Tourismus etc. All dies führt wieder zu Einnahmen bei anderen Personen, die damit wiederum investieren und konsumieren. Insgesamt wird durch die ursprünglichen Einnahmen, nach Abzug von Importverlusten, das Wohlstands-Niveau der Region angehoben.